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Besuch der "Ordensburg" Vogelsang

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages veranstaltete das "Forum Eine Welt e.V." in diesem Jahr einen Besuch der ehemaligen "NS-Ordensburg" Vogelsang im Nationalpark Nordeifel.

In den Jahren 1934-36 entstand hier eine von drei "Ordensburgen", die als Ausbildungsstätte für den Führungsnachwuchs der Nationalsozialisten dienten. Im Auftrag von Robert Ley, dem Leiter der "Deutschen Arbeitsfront", wurde der Bau u. a. mit dem Geld der enteigneten Gewerkschaften errichtet und propagandawirksam als Wirtschaftsförderung für die ländliche Eifelregion deklariert.

Mit dem Namen "Ordensburg" wollte man bewusst anknüpfen an starke Symbole der deutschen Geschichte und sie für die eigene Ideologie umdeuten. Der gigantische Gebäudekomplex ist also keineswegs eine mittelalterliche Burganlage, sondern ein moderner Zweckbau aus Stahlbeton mit Bruchsteinverkleidung.

1936 begannen die ersten 500 "Junker" ihre Ausbildung, für die junge Männer ausgewählt wurden, die ihre "arische" Abstammung nachweisen konnten und sich bereits in der Parteiarbeit bewährt hatten.

Im Mittelpunkt dieser Ausbildung standen die sportliche Schulung, Rassenkunde und Geo-Politik, alles im Dienste der verbrecherischen NS-Rassenpolitik und der geplanten aggressiven "Ostraum-Erweiterung".

Mit Kriegsbeginn endete der Ausbildungsbetrieb. In den Kriegsjahren wurde die Anlage unterschiedlich genutzt, als Truppenquartier, zeitweise als "Adolf-Hitler-Schule", und gegen Ende des Krieges noch als Wehrertüchtigungslager für 15- bis 16-Jährige aus der Hitler-Jugend. Zurzeit findet im Forum Vogelsang zu diesem Thema eine beeindruckende Ausstellung statt mit dem Titel „Verführt. Verleitet. Verheizt. - Das kurze Leben des Hitlerjungen Paul B."

Ab 1950 wurde der Komplex an das belgische Militär übergeben und ab 1955 als belgischer Truppenübungsplatz genutzt. Erst ab dem Jahr 2006 ist die Anlage wieder für Besucher frei zugänglich.

Fotos: Hans-Udo Meyer

Weitere Bilder
(Fotos: Hans-Udo Meyer)

 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 
 

 

 

 

Weitere Bilder
(Fotos: Klaus Heller)